19.2.2024

Berner Kantonalbank (BEKB): stetig steigende Dividende, attraktive Alternative zu Obligationen

Die BEKB erzielte im Geschäftsjahr 2023 ein starkes Wachstum des Geschäftsertrags um 9.6% auf CHF 532.3 Mio. Dank der fortschreitenden Digitalisierung und einem disziplinierten Kostenmanagement lag der Geschäftsaufwand mit CHF 254.4 Mio (-0.2%) leicht unter Vorjahr. Dies bewirkte eine kräftige Steigerung des Betriebsertrags um 40.2% auf CHF 238.9 Mio. Die von 52.5% auf 47.8% gesunkene Cost-Income-Ratio widerspiegelt die hohe Wirksamkeit der eingeleiteten Massnahmen zur Verbesserung der Rentabilität. Den Reserven für allgemeine Bankrisiken wurden CHF 41.7 Mio zugewiesen. Damit werden die Eigenmittel gestärkt und die Ergebnisspitzen geglättet. Der Gewinn nach Steuern stieg um 9.6% auf CHF 174.9 Mio. Daraus wird eine von CHF 9.60 auf CHF 10.00 erhöhte Dividende ausgeschüttet. Dies ist die 27. Erhöhung der Dividende in Folge.

Treiber des guten Ergebnisses war das Zinsgeschäft. Vor allem dank der Normalisierung der Zinssituation stieg der Nettoerfolg um 19.4% auf CHF 376.5 Mio. Dazu beigetragen haben auch die um 4.1% auf CHF 28.8 Mrd gestiegenen Kundenausleihungen. Diese konnten weiterhin vollumfänglich durch Kundengelder und Pfandbriefdarlehen zu vorteilhaften Konditionen refinanziert werden. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft reduzierte sich aufgrund der geringeren Kundenaktivität um 3.7% auf CHF 104.9 Mio. Im Handelsgeschäft betrug der Erfolg CHF 24.3 Mio, was einem Rückgang von 35.2% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Für das laufende Jahr erwartet die BEKB erneut ein starkes Resultat. Zudem bestätigt sie die Fortführung ihrer aktionärsfreundlichen Dividendenstrategie. Davon konnten die Aktionäre in den letzten fünf Jahren mit einer durchschnittlichen Gesamtrendite von 8.4% profitieren. Im Anlagegeschäft mit vermögenden Privatkunden sieht das Management ein interessantes Wachstumspotenzial. Um diesem Geschäft mehr Dynamik zu verleihen, wurde der ehemalige UBS-Manager Domenico Sottile zum neuen Leiter des Departements Key Clients und Asset Management ernannt. Im Zinsgeschäft rechnet die Bank nicht mit einer Senkung des Leitzinses der SNB, jedoch mit einem Anstieg der langfristigen Zinsen im Laufe des Jahres. Aufgrund der verlässlichen Zielerreichung, der nachhaltigen Dividendenpolitik und der aktuellen Dividendenrendite von 4.2% erachten wir die BEKB-Aktie als attraktive Alternative zu Obligationen.

10.6.2025

Dottikon ES: neue Produktionsanlagen treiben Wachstum an

CEO und Mehrheitsaktionär Markus Blocher hat sich im Jahr 2021 das ehrgeizige Ziel gesetzt, mit Investitionen von CHF 700 Mio die Produktionskapazitäten bis zum Geschäftsjahr 2026/27 zu verdoppeln. Inzwischen wurden bereits CHF 475 Mio investiert. Aufgrund der erfolgreich umgesetzten Massnahmen und den erzielten Ergebnissen wurde von Dottikon das angestrebte Ziel erneut bestätigt.

Im Geschäftsjahr 2024/25 erzielte Dottikon einen Umsatzanstieg von 18.1% auf CHF 385.2 Mio. Dabei hat sich das Wachstum im zweiten Halbjahr (+31.4%) im Vergleich zum ersten Halbjahr (+2.9%) signifikant beschleunigt. Grund hierfür war die Inbetriebnahme der ersten neuen Trocknungsanlage für Pharmawirkstoffe in der zweiten Jahreshälfte. Der EBIT kletterte überproportional um 31.8% auf CHF 118.4 Mio. Die von 27.5% auf 30.7% gestiegene EBIT-Marge reflektiert die im Sektorvergleich (Bachem 22.2%, Lonza 14.7%, Siegfried 15.4%) hervorragende Profitabilität des Pharma-Auftragsfertigers. Nach Abzug der Ertragssteuern lag der Gewinn mit CHF 105.6 Mio um 30.9% über dem Vorjahr.

Wie gewohnt gibt sich das Management beim Ausblick vorsichtig optimistisch. Für das laufende Geschäftsjahr stellt es weiteres Wachstum sowie einen Umsatz über Vorjahr in Aussicht. Nach erfolgreicher Zertifizierung werden derzeit alle vier Wirkstofftrocknungsanlagen hochgefahren. Für einen kräftigen Wachstumsschub dürfte die neue chemische Mehrzweckanlage für die Grossmengenproduktion von Pharmawirkstoffen sorgen. Die Inbetriebnahme der ersten Produktionsstrasse ist bereits angelaufen. Nach Abschluss der Zertifizierung durch Swissmedic ist eine schrittweise Aufnahme der Produktion auf allen vier Produktionsstrassen bis ins Jahr 2026 geplant.

Dottikon verfügt über eine gut gefüllte Entwicklungspipeline sowie von Kunden bereits reservierte Kapazitäten, was eine hohe Planungssicherheit gewährleistet. Unterstützt wird dies durch den jährlich um 6% wachsenden Pharmamarkt, der auf die zunehmende Alterung der Bevölkerung zurückzuführen ist, sowie durch das Reshoring der Wirkstoffproduktion von Asien in westliche Industrieländer. Ein Grossteil des Umsatzes (73%) wird im europäischen Ausland erwirtschaftet, gefolgt von der Schweiz (17%), den USA (9%) und Asien (1%). Da Pharmawirkstoffe nur einen geringen Teil der Medikamentenkosten ausmachen, dürfte die US-Zollstrategie nur marginale Auswirkungen auf Dottikon haben.

Die Börse hat die erfolgreiche Expansion bislang kaum honoriert. Der aktuelle Börsenkurs liegt mit CH 274.50 etwa auf der Höhe vom Schlusskurs des Geschäftsjahrs 2021/22, als der Umsatz noch bei CHF 251.9 Mio lag und der Gewinn CHF 59.3 Mio betrug. Mit einem geschätzten P/E 2025/26 von 26.3x erachten wir Dottikon als vorteilhaft bewertet.

21.5.2025

Medacta überzeugt mit Innovationskraft und profitablem Wachstum

Das seit April 2019 an der SIX kotierte Orthopädieunternehmen erzielte von 2020 bis 2024 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum (CAGR) von 18.1%. Getrieben wurde diese Entwicklung durch kontinuierliche Investitionen in Spitzentechnologien, den gezielten Ausbau des internationalen Vertriebsteams sowie Fortbildungsprogramme für Chirurgen im Bereich minimalinvasiver Operationen.

Im Geschäftsjahr 2024 steigerte Medacta den Umsatz um 16.2% auf EUR 590.6 Mio, was etwa dem Dreifachen des durchschnittlichen Marktwachstums entspricht. Dank positiver Skaleneffekte und Effizienzsteigerungen erhöhte sich das bereinigte EBITDA überproportional um 19.4% auf EUR 160.2 Mio. Der Gewinn stieg – begünstigt durch geringere Finanzierungskosten und eine vorteilhaftere Steuerquote – um 53.8% auf EUR 72.9 Mio.

Zu diesem guten Ergebnis trugen alle Geschäftsbereiche bei:

  • Hüfte: Das umsatzstärkste Segment verzeichnete ein Wachstum von 8.3% auf EUR 247.3 Mio. Treiber war insbesondere die zunehmende Verbreitung der AMIS-Plattform (Anterior Minimally Invasive Surgery). Diese ermöglicht einen Ersatz des Hüftgelenks, ohne dass dabei Muskeln oder Nerven verletzt werden.
  • Knie: Der Umsatz stieg um 21.9% auf EUR 241.2 Mio. Hauptwachstumstreiber war die steigende Nachfrage nach personalisierten Lösungen, wie GMK Spherika, das erste für die kinematische Ausrichtung entwickelte Knieimplantat.
  • Schulter und Sportmedizin: Dieses Segment zeigte das dynamischste Wachstum mit +38.8% auf EUR 50.3 Mio. Die Einführung der MyShoulder-Technologie – einer patientenspezifischen Lösung mit 3D-gedruckten Schnittblöcken – verschaffte Medacta eine führende Marktposition in wichtigen Regionen.
  • Wirbelsäule: Die Sparte legte um 13.4% auf EUR 51.8 Mio zu. Wesentlich dazu beigetragen hat NextAR Spie, eine Technologie, welche Chirurgen bei der Entwicklung der optimalen Operationsstrategie unterstützt und hilft, den chirurgischen Arbeitsablauf zu rationalisieren.

Für 2025 prognostiziert das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 13-15% sowie eine bereinigte EITDA-Marge von rund 27%. Mittelfristig (bis 2027) wird ein jährliches Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich und eine EBITDA-Marge von etwa 28% angestrebt. Diese Ziele erscheinen angesichts des progressiven Wachstums in den Segmenten Knie und Schulter sowie dem effizienten Kostenmanagement als realistisch.

Unsicherheiten birgt die Zollpolitik von US-Präsident Trump. Wie Medacta-CEO Francesco Siccardi jedoch kürzlich in einem Interview (NZZ) darlegte, ist das Unternehmen mit dem Anfang März 2025 in Florida akquirierten Hersteller von Implantaten «Parcus Medical» in der Lage, einen Teil der Produktionsschritte in die USA zu verlagern und damit einen erheblichen Teil der Zollkosten auszugleichen.

Die Medacta-Aktie ist gemessen am geschätzten P/E 25e von 34.1x mit einem deutlichen Discount zum historischen Mittelwert bewertet.

30.4.2025

Burkhalter Gruppe: verlässliche Dividendenperle, steigert Gewinn und Dividende

Die 2022 durch Fusion mit Poenina zur schlagkräftigen Gesamtanbieterin von Dienstleitungen im Bereich Gebäudetechnik entstandene Burkhalter Gruppe überzeugt mit ihrem stetigen Wachstum von Umsatz und Profitabilität. Die geringe Kapitalintensität sowie die stetigen Free Cashflows ermöglichen eine hohe Ausschüttungsquote und eine attraktive Dividendenrendite.

Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von CHF 1’186.8 Mio (+5.2%). Der EBIT stieg um 7.5% auf CHF 69.7 Mio und der Gewinn konnte um 10.2% auf CHF 57.2 Mio zulegen. Aufgrund dieser positiven Entwicklung wurde die Dividende von CHF 4.45 auf CHF 4.85 (Payout-Ratio 89.9%) erhöht.

Wachstumstreiber waren die rege Bautätigkeit und der steigende Bedarf an energetischen Sanierungen von Gebäuden. Darüber hinaus wurden vier kleinere Unternehmen akquiriert und gegen Ende des Jahres 117 Mitarbeitende einer insolventen Firma im Kanton Freiburg übernommen. Zur Steigerung der Profitabilität trugen neben der Optimierung und Digitalisierung der Prozessabläufe auch die Zusammenlegung der Dienstleistungsorganisationen des Bereichs Elektrotechnik mit den Sparten Heizung-, Lüftung-, Klima- und Sanitärtechnik (HLKS) von Poenina bei.

Der Markt für Gebäudetechnik verzeichnet derzeit einen Nachfrageüberhang. Gleichzeitig herrscht ein Mangel an qualifizierten Fachkräften. Letzteres begrenzt das organische Wachstum von Burkhalter und macht Akquisitionen zum wichtigsten Instrument, um die Marktposition zu stärken. Vorrangiges Ziel ist die Übernahme mittelgrosser Unternehmen in der Zentral- und Westschweiz, um die Präsenz in diesen Regionen zu verbessern. Die Akquisitionen werden jeweils zu 6x EBIT und betriebsnotwendiger Mittel abgewickelt. Die Betriebe bleiben unternehmerisch selbstständig und die bisherigen Eigentümer verpflichten sich, die Geschäftsführung für weitere vier Jahre zu übernehmen.

Mit 84 Gruppengesellschaften, mehr als 5’000 Mitarbeitenden und einem Marktanteil zwischen 8 und 10% zählt Burkhalter zu den fünf führenden Unternehmen seiner Branche. Aufgrund der anhaltenden Nachfrage aus dem Neubaugeschäft und dem vom Bund unterstützten Programm zur Reduktion des Energieverbrauchs von Altbauten zeigt sich das Management zuversichtlich, den Gewinn im laufenden Jahr ein weiteres Mal moderat zu steigern. Bei einer für 2025 geschätzten Dividende von CHF 5.15 rentiert die Aktie attraktive 4.4%. Ex-Dividenden-Tag ist der 15. Mai 2025.