25.9.2023

Berner Kantonalbank (BEKB): unters Kopfkissen legen und vergessen

Die BEKB verfügt über ein solides Geschäftsmodell mit einer konservativen Eigenmittelausstattung und einer nachhaltigen Entwicklung des Free Cash Flows. Damit gelingt es der Bank seit mehr als 20 Jahren, die Dividende Jahr für Jahr zu erhöhen. Mit einem Aa2 Rating von Moody’s zählt sie zu den am besten bewerteten Banken der Schweiz.

Im ersten Halbjahr 2023 steigerte die BEKB ihren Geschäftsertrags um 10.6% auf CHF 270.2 Mio. Dank einem disziplinierten Kostenmanagement lag der Geschäftsaufwand mit CHF 129.8 Mio lediglich 3.1% über dem Vorjahr. Dies führte zu einer substanziellen Zunahme des Geschäftserfolgs um 42.7% auf CHF 115.7 Mio und einer Verbesserung des Cost-Income-Ratios von 51.5% auf 48.1%. Dagegen stieg der Halbjahresgewinn lediglich um 14.6% auf CHF 75.6 Mio. Dass dieser nicht höher ausgefallen war, lag hauptsächlich an einer Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken im Umfang von CHF 17.4 Mio.

Treibender Faktor der guten Ergebnisse waren die höheren Zinsen, die für einen Wachstumsschub des Brutto-Zinserfolgs um 30.7% auf CHF 197.5 Mio sorgten. Geholfen hat auch die vollständige Refinanzierung der Ausleihungen durch Kundeneinlagen und Pfandbriefdarlehen. Der Rückgang des Kommissionserfolgs um 7.1% auf CHF 52.5 Mio widerspiegelt die marktbedingt geringeren Handelsaktivitäten der Anleger, denen ein Netto-Neugeld-Zufluss von CHF 614.7 Mio teils entgegenwirkte.

CEO Armin Brun zeigt sich zuversichtlich, zum Jahresende das Ergebnis des Vorjahres zu übertreffen. Interessantes Wachstumspotenzial sieht er im Anlagegeschäft mit vermögenden Privatkunden. Um dieses gezielt voranzutreiben, wurde der ehemalige UBS-Manager Domenico Sottile zum neuen Leiter des Departements Key Clients und Asset Management ernannt. Die Aktie ist bei einem geschätzten P/E 23e von 12.8x und P/B von 0.8x vorteilhafter als die Peer-Group Kantonalbanken bewertet. Die verlässliche Strategie steigender Dividenden, mit einem Payout Ratio von mindestens 40% bis maximal 70%, wie auch die aktuelle Dividendenrendite von gut 4%, machen die Aktie als Bondersatz interessant.

17.3.2025

Sulzer: Konsequente Umsetzung der Strategie «Sulzer 2028» treibt Wachstum und Profitabilität

Die Fokussierung auf strukturelle Wachstumsmärkte und die ergriffenen Initiativen zur operativen Exzellenz zeigten das zweite Jahr in Folge eine starke Wirkung. Im Geschäftsjahr 2024 stieg der Auftragseingang um 7.5% auf CHF 3’849 Mio und der Umsatz um 7.6% (in LW +10.8%) auf CHF 3’531 Mio. Der operative EBITA kletterte um 24.7% auf CHF 436.2 Mio, was insbesondere auf Skaleneffekte, Verbesserungen der Bruttomargen im Auftragseingang und die konsequente Umsetzung der Massnahmen zur operativen Exzellenz zurückzuführen ist. Nach Ertragssteuern in der Höhe von CHF 88.2 Mio (+22.5%) stieg der Gewinn um 15.1% auf CHF 265.4 Mio. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital verbesserte sich um 200 Basispunkte auf 19.7%. Aufgrund des guten Ergebnisses wird die Dividende von CHF 3.75 auf CHF 4.25 erhöht.

Im Bereich Flow (Pumpen) führte die dynamische Nachfrage aus den Märkten Abwasseraufbereitung und Energieinfrastruktur zu einem Umsatzwachstum von 9.4% auf CHF 1’444 Mio. Massnahmen zur operativen Exzellenz sowie die hohe Preissetzungsmacht ermöglichten eine markante Steigerung der operativen EBITA-Marge um 150 Basispunkte auf 9.5%.

Der Bereich Services trägt mit seinem globalen Servicenetz den Löwenanteil zur Profitabilität bei. Getrieben vom Trend, bestehende Anlagen mit Retrofits schadstoffärmer und effizienter aufzurüsten, stieg der Umsatz um 12.3% auf CHF 1’249 Mio. Aufgrund einmaliger Investitionen in die Erweiterung der Service-Standorte lag die operative Profitabilität mit 15.0% nur leicht über dem Vorjahreswert von 14.8%.

Im Bereich Chemtech sind Anlagen zur Kohlenstoffabscheidung („Carbon Capture“) und zur Herstellung von recycelbarem Biokunststoff die Wachstumsreiber. Trotz der hohen Abhängigkeit vom chinesischen Markt gelang Sulzer dank ihrer marktführenden Technologien erneut ein starkes Umsatzwachstum von 10.9% auf CHF 837.1 Mio. Skaleneffekte und gute Margen im Auftragsbestand trugen zur Stärkung der operativen EBITA-Marge um 180 Basispunkte auf 14.1% bei.
Sulzer ist mit einem Auftragsbestand von CHF 2’300.0 Mio (VJ CHF 1’946.8 Mio) ins neue Jahr gestartet. Zudem stieg im Auftragsbuch die Bruttomarge um 110 Basispunkte auf 35%. Das Management erwartet für das Geschäftsjahr 2025 ein Wachstum des Auftragseingangs von 2 bis 5% (in LW), ein Umsatzwachstum von 5 bis 8% sowie eine EBITDA-Marge von rund 15%. Der Aktienkurs hat mit der Veröffentlichung der Jahreszahlen ein Mehrjahreshoch erreicht. Angesichts des soliden Geschäftsmodells, der Aussicht auf ein Wachstum über dem Marktdurchschnitt und einem P/E 26e von 15.9x ist Sulzer für uns ein Kauf.

4.3.2025

Valiant Bank: Wachstumsinitiativen zeigen starke Wirkung, attraktive Dividendenperle

Im Geschäftsjahr 2024 erzielte Valiant erneut ein rekordhohes Ergebnis. Das durch die Zinswende belastete Zinsergebnis wurde durch die dynamische Entwicklung im Private Banking und im Handelsgeschäft mehr als kompensiert. Der Geschäftsertrag lag mit CHF 551.7 Mio um CHF 5.9 Mio über dem Vorjahreswert. Einmalige Investitionen in die Erneuerung der Kernbankensoftware und die Weiterentwicklung des Angebots führten zu einer Zunahme des Sachaufwands um 8.7% auf CHF 138.5 Mio. Dagegen fiel der Personalaufwand aufgrund weggefallener Sonderkosten mit CHF 161.6 Mio um 0.8% tiefer als im Vorjahr aus. Der Geschäftserfolg stieg um CHF 1.1 Mio auf CHF 233.4 Mio (+0.5%). Nach Steuern resultierte ein Konzerngewinn von CHF 150.4 Mio, was einer Zunahme um CHF 6.1 Mio bzw. 4.2% entspricht. Im Vergleich zu den SIX-kotierten Kantonalbanken ist dies ein überdurchschnittliches Ergebnis. Aufgrund der positiven Entwicklung wird den Aktionären eine von CHF 5.50 auf CHF 5.80 erhöhte Dividende ausgeschüttet.

Das Zinsgeschäft ist nach wie vor die wichtigste Ertragsquelle. Trotz Senkung des Leitzinses durch die SNB von 1.75% auf 0.5% sank der Nettoerfolg nur moderat um 2.8% auf CHF 395.9 Mio. Die Nettozinsmarge liegt mit 1.12% (Vorjahr: 1.19%) weiterhin auf einem soliden Niveau. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 10.8% auf CHF 93.0 Mio. Treiber waren der Anstieg der Depotvolumen um 5.9% auf CHF 11.1 Mrd sowie die dynamische Entwicklung an den Finanzmärkten mit der damit verbundenen Zunahme des Transaktionsvolumens. Überraschend stark entwickelte sich das Handelsgeschäft. Dessen Erfolg kletterte um 25.3% auf CHF 50.5 Mio, was hauptsächlich auf Devisentermingeschäfte in US-Dollar zurückzuführen ist.

Für das laufende Jahr prognostiziert Valiant einen leicht höheren Konzerngewinn. Mittelfristig strebt die Bank mit ihrer Strategie «2025-2029» eine Eigenkapitalrendite von über 7% (RoE 2024: 5.7%) an und beabsichtigt, die Dividende jährlich zu erhöhen. Angesichts der erfolgreich eingeleiteten Initiativen zur Steigerung des Ertrags im nicht kapitalintensiven Vorsorge- und Vermögensgeschäft sowie einer möglichen Reduktion der Zuweisungen an die Reserven für allgemeine Bankrisiken, erachten wir dieses Ziel als durchaus realistisch. Gemessen an dem für 2025 geschätzten P/E von 11.9x und dem P/B von 0.68x ist die Valiant-Aktie attraktiv bewertet. Ein weiteres Argument für einen Kauf ist die Dividendenrendite von rund 5%.

10.2.2025

Berner Kantonalbank (BEKB): steigert den Gewinn, erhöht die Dividende das 27. Mal in Folge

Die BEKB erzielte im Geschäftsjahr 2024 in einem volatilen Marktumfeld eine Steigerung des Geschäftsertrags um 3.9% auf CHF 553.1 Mio. Diese positive Entwicklung ist insbesondere auf die Wachstumsinitiativen im Private Banking sowie die ergriffenen Massnahmen zur Intensivierung der Kundenberatung zurückzuführen. Zudem wurde die Chance genutzt, um bei der Fusion der CS mit der UBS erfahrene Experten für die Bereiche Vorsorge, Private Banking, Steuern und KMU zu rekrutieren. Rund 50 neu geschaffene Stellen sowie Investitionen in die Digitalisierung führten zu einer Zunahme des Geschäftsaufwands um 5.0% auf CHF 267.0 Mio. Der Geschäftserfolg lag mit CHF 247.8 Mio um 3.7% über Vorjahr. Die Cost-Income-Ratio von 48.3% (VJ: 47.8%) reflektiert die hohe Effizienz der BEKB.

Nach Zuweisung von CHF 19.2 Mio in die Reserven für allgemeine Bankrisiken resultierte ein Gewinn von CHF 180.7 Mio (+3.3%). Die Aktionäre können von diesem guten Resultat mit einer von CH 10.00 auf CHF 10.40 angehobenen Dividende profitieren. Das Payout-Ratio liegt mit 53.7% am unteren Ende der vom Verwaltungsrat festgelegten Bandbreite von 50 bis 70% und hat noch Luft nach oben.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft gelang der Bank im Vergleich zum rückläufigen Vorjahr eine deutliche Verbesserung. Der Erfolg übertraf mit CHF 115.1 Mio das Vorjahresergebnis um 9.7%. Treiber waren insbesondere der Anstieg des Depotvermögens um 11.1% auf CHF 20’405 Mio sowie die positive Entwicklung an den Finanzmärkten und die damit verbundene Zunahme des Transaktionsvolumens. Das Zinsgeschäft ist mit einem Anteil von 70.9% die stärkste Ertragsquelle. Dank einer hohen Dynamik im Hypothekargeschäft verzeichneten die Kundenausleihungen eine Zunahme von 6.1% auf CHF 30’545 Mio und der Zinserfolg stieg um 4.2% auf CHF 392.4 Mio. Zudem zeigte auch der Handelserfolg mit einem Wachstum von 3.0% auf CHF 25.0 Mio eine stabile Entwicklung.

CEO Armin Brun verzichtet im Hinblick auf mögliche Zinssenkungen durch die SNB auf eine konkrete Prognose für das Jahr 2025. Das bisherige Ergebnis zeigt, dass die BEKB mit ihrer Strategie auf einem soliden Wachstumskurs ist. Wir gehen davon aus, dass tiefere Zinsen durch das Wachstum im indifferenten Geschäft und die Reservenbildung kompensierbar sind. Die Aktie handelt für 2025e bei einem P/E von 12.6x und P/B von 0.8x mit einem Discount gegenüber den anderen Kantonalbanken. Nicht zu verachten ist die Dividendenrendite von gut 4% mit der Aussicht auf eine weitere Erhöhung im kommenden Jahr.