10.1.2022
Dottikon ES bleibt auf der Überholspur
Dottikon entwickelt Produktionsprozesse für niedermolekulare Wirkstoffe (Small Molecules) und skaliert diese hoch zur Massenproduktion. Dank beträchtlicher Investitionen in Entwicklungs- und Produktionskapazitäten ist es dem Pharmazulieferer in den letzten Jahren gelungen, stärker und profitabler als die Mitbewerber zu wachsen. CEO und Mehrheitsaktionär Markus Blocher hat sich das Ziel gesetzt, mit Investitionen von gegen CHF 650 Mio bis 2027 den Umsatz sowie den betrieblichen Cashflow zu verdoppeln. Starken Rückenwind dürfte er hierbei von der steigenden Lebenserwartung, der rascheren Zulassung innovativer Medikamente, wie auch dem Trend zur Repatriierung der Wirkstoffproduktion von Asien in den Westen erhalten. Das Management gibt sich zuversichtlich, Engpässe der bestehenden Anlagen mit gezielten Debottlenecking-Investitionen und Effizienzverbesserungen zu überbrücken, um den erwarteten Nachfrageschub abzuschöpfen. Spätestens 2024 soll eine neue Trocknungsanlage (Investition: CHF 100 Mio) in Betrieb gehen. Hinzu kommt 2025 die Fertigstellung einer chemischen Mehrzweckproduktionsanlage (Investition: CHF 275 Mio). Zudem ist der Bau einer Pilotanlage für Pharmawirkstoffe geplant. Angesichts regelmässig stark fliessender Cashflows aus Betriebstätigkeit, der 2021 über die Bühne gegangenen Kapitalerhöhung (CHF 200 Mio) sowie abgeschlossener Kreditverträge (CHF 130 Mio) kann Dottikon die Finanzierung der Investitionen problemlos stemmen.
Das Unternehmen profitierte im ersten Halbjahr 2021/22 von der Neuzulassung mehrerer Arzneimittel und erzielte eine Umsatzsteigerung von 10.9% auf CHF 101.8 Mio. Dies liegt leicht unter den notwendigen 12.5%, um in sechs Jahren eine Verdoppelung zu erreichen. Aufgrund zweier neu in Betrieb genommener Debottlenecking-Erweiterungen und einem indizierten starken Auftragsbestand für 2022/23 dürfte das Wachstum in Bälde wieder beschleunigt werden. Infolge des vorteilhaften Produktmix und dem effizienten Kostenmanagement stieg der EBIT überproportional um 13.0% auf CHF 27.8 Mio. Die EBIT-Marge von 27.3% (VJ: 26.8%) reflektiert im Sektorvergleich (Bachem 25.9%, Lonza 12.5%, Polypeptide 22.8%, Siegfried 8.6%) die hohe Profitabilität des Wirkstoffproduzenten. Auf der Bottomline resultierte ein Halbjahresgewinn von CHF 23.9 Mio, entsprechend 13.2% mehr als im Vorjahr. Dottikon verfügt über eine führende Position in der attraktiven Nische „Sicherheitskritische Reaktionen“. Die anvisierten Ziele erachten wir als erfüllbar und realistisch. Kursrückschläge sind Kaufgelegenheiten.