17.3.2022

Plazza: Entwicklungsliegenschaften versprechen längerfristig hohes Wertsteigerungspotenzial

Die Immobiliengesellschaft Plazza treibt ihre Wachstumsstrategie konsequent voran. Der Zukauf von zwei Wohnimmobilien zum Preis von CHF 61.1 Mio sorgte im Geschäftsjahr 2021 für eine Steigerung des Liegenschaftsertrags um 6.3% auf CHF 26.1 Mio. Aufgrund tieferer Diskontierungssätze resultierte ein Neubewertungserfolg von CHF 72.8 Mio (VJ: 61.8 Mio) und der EBIT konnte um 13.9% auf CHF 93.3 Mio zulegen. Der Gewinn lag mit CHF 71.9 Mio um 13.6% über Vorjahr. Exklusive Neubewertungen betrug die Zunahme 6.5% auf CHF 18.1 Mio. Davon profitieren die Aktionäre mit einer Anhebung der Dividende von CH 6.00 auf CHF 7.00. Das Eigenkapital (NAV) kletterte von CHF 639.4 Mio auf CHF 698.9 Mio, entsprechend CHF 337.63 (+9.3%) pro Aktie. Mit einer EK-Quote von 78.5% und Finanzschulden von lediglich CHF 47.2 Mio (Zinssatz 0.35%) verfügt die Gesellschaft über eine sehr solide Finanzierungsbasis, um Opportunitäten zu nutzen und die laufenden Entwicklungsprojekte zu realisieren.

Mit Erteilung der Baubewilligung erfolgte im vierten Quartal 2021 der Baustart des Entwicklungsprojekts Crissier. Geplant ist die Erstellung von mehr als 500 Wohnungen, rund 16’000 m2 Geschäftsflächen, wie auch die Erstellung eines Schulgebäudes für die Gemeinde Crissier. Bei Investitionen von gegen CHF 300 Mio ist mit einem Mietzinspotenzial von CHF 13.8 Mio zu rechnen. Dies entspricht einer Steigerung des Mietertrags gegenüber 2021 um gut 50%. Mit der Fertigstellung der ersten Etappe, die etwa zwei Drittel des Gesamtprojekts umfasst, ist im Jahr 2024 zu rechnen. In einem weiteren Projekt soll in Regensdorf, nördlich des Bahnhofs, mit Investitionen in der Grössenordnung von CHF 100 Mio ein neues Quartier erstellt werden. Zurzeit wird der Gestaltungsplan gemeinsam mit den Behörden überarbeitet. Bis zum Baubeginn dürften allerdings noch drei bis sechs Jahre vergehen.

Das von Plazza bewirtschaftete Mietportfolio, mit Fokus auf zentrumsnahe Wohnliegenschaften (Anteil 76%) im mittleren Preisbereich, erweist sich mit einem Leerstand im Wohnbereich von null Prozent als krisenresistent. Aufgrund des geplanten Investitionsvolumens in der Entwicklungspipeline attestieren wir der Immobilienunternehmung mittel- bis längerfristig ein hohes Wertsteigerungspotenzial. Gemessen am P/B von 1.04x ist die Aktie unseres Erachtens vorteilhaft bewertet. Der Titel ist für den längerfristig orientierten Anleger ein Kauf.

3.10.2024

Skan: starker Rückenwind von unter die Haut injizierbaren Medikamenten, Markteintrittsbarrieren sichern solide Margen  

Skan ist ein weltweit führender Hersteller von High-End-Isolatoren für die aseptische Abfüllung biotechnologischer Arzneimittel. Dem seit Oktober 2021 an der SIX kotierten Unternehmen gelang es, in den zwei Folgejahren den Umsatz von CHF 234.3 Mio auf CHF 320.0 Mio zu steigern (CAGR +16.9%). Auch der EBITDA konnte von CHF 30.7 Mio auf CHF 50.1 Mio erhöht werden (CAGR +27.9 %). Für starken Rückenwind sorgen der Trend zu unter die Haut injizierbaren Medikamenten und der Boom bei GLP-1-Spritzen gegen Fettleibigkeit. Die marktführende Technologie sowie anspruchsvolle regulatorische Anforderungen sind hohe Markteintrittsbarrieren und sichern solide Cashflows und Margen.

Im ersten Halbjahr 2024 steigerte Skan den Umsatz um 17.2% auf CHF 163.7 Mio. Der EBITDA wuchs leicht unterproportional um 15.7% auf CHF 21.5 Mio. Mit dem Übergang von Grossprojekten in die Produktionsphase ist im zweiten Halbjahr mit einer deutlich höheren Profitabilität zu rechnen. Das Segment Ausrüstung & Lösungen erlitt bei einem Umsatz von CHF 120.1 Mio (+16.6%) eine Einbusse bei der EBITDA-Marge von 9.2% auf 7.4%. Das Segment Service & Verbrauchsmaterialien verbesserte den Umsatz um 18.9% auf CHF 43.6 Mio und die EBITDA-Marge von 24.7% auf 28.9%. Somit trug der hochmargige Geschäftsbereich 26.6% zum Gruppenumsatz und 58.6% zum EBITDA bei. Das gute operative Resultat, das positive Finanzergebnis und eine bessere Steuerquote führten zu einer Steigerung des Gewinns um 68.0% auf CHF 14.7 Mio.

Biopharmazeutika machen heute die Mehrheit der in Entwicklung befindlichen Medikamente aus. Ihr Einsatz nimmt weiter zu. CEO Thomas Huber ist zuversichtlich, dass die starke Nachfrage nach High-End-Isolatoren noch mindestens zehn Jahre anhalten wird. Für das laufende Jahr bestätigt das Unternehmen die Prognose für das Umsatzwachstum im mittleren bis oberen Zehnprozentbereich sowie eine EBITDA-Marge zwischen 13 und 15% (2023: 11.8%). Mittelfristig wird eine Erhöhung der EBITDA-Marge in den oberen Zehnprozentbereich in Aussicht gestellt. Dazu beitragen sollen auch eine neue Abfülltechnologie der akquirierten «Aseptic Technologies» sowie die Inbetriebnahme der Testanlage «Pre-Approved-Services» zur Durchführung von Stabilitätstests von Kunden.

Die Aktie Skan notiert mit einem geschätzten P/E 24e von 49.6x mit einem deutlichen Abschlag gegenüber den Vorjahren. Mit einem EV/EBITDA 24e von 33.4x erscheint der Titel auf den ersten Blick stattlich bewertet. Aufgrund der starken Wachstumstreiber, der hohen Qualität des Geschäftsmodells und dem Ausblick auf einen substanziellen Anstieg der Profitabilität erachten wir die Aktie Skan als eine Überlegung wert.

20.8.2024

Valiant Bank: dynamisch wachsende Dividendenperle, erhöht jedes Jahr die Dividende (Rendite 24e 5.9%)

Valiant erzielte im 1. Halbjahr ein im Sektorvergleich überdurchschnittliches Ergebnis. Der Geschäftsertrag stieg um 3.9% auf CHF 276.5 Mio. Der Geschäftsaufwand sank um 1.1% auf CHF 149.1 Mio. Infolgedessen konnte der Geschäftserfolg signifikant um 11.4% auf CHF 116.7 Mio zulegen. Die von 54.7% auf 52.4% verbesserte Cost-Income-Ratio reflektiert das starke Ertragswachstum und das disziplinierte Kostenmanagement. Mit der Zuweisung von CHF 24.0 Mio (VJ: 20.0 Mio) an die Reserven für allgemeine Bankrisiken wurden die Eigenmittel gestärkt und die Ergebnisspitze geglättet. Nach Abzug der Steuern von CHF 22.2 Mio (+10.5%) resultierte ein Konzerngewinn von CHF 71.3 Mio (+6.0%).

Im wichtigen Zinsgeschäft verzeichnete die Bank lediglich ein Wachstum des Nettoerfolgs um 0.3% auf CHF 196.0 Mio. Grund dafür war die Senkung des Leitzinses durch die SNB von 1.75% auf 1.25%, wobei die Bank die Zinsen auf Kundeneinlagen zugunsten der Kunden bis Ende Juni unverändert beliess. Die erforderlichen Gegenmassnahmen wurden bereits ergriffen. Zum 1. Juli wurden die Passivzinsen gesenkt und eine Überprüfung der Rentabilität des Hypothekarportefeuilles eingeleitet.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 10.6% auf CHF 44.4 Mio. Treiber waren eine Zunahme des Depotvolumens um 6.6% auf CHF 11.2 Mrd sowie eine dynamische Entwicklung der Finanzmärkte.

Positiv überrascht hat die kräftige Steigerung des Erfolgs aus dem Handelsgeschäft um 31.6% auf CHF 26.5 Mio. Dieses Wachstum ist insbesondere auf höhere Erträge aus Termingeschäften zurückzuführen, deren Einkünfte beim Handelserfolg und deren Aufwand beim Zinsgeschäft verbucht werden.

Die bereits im Juni vorgestellte «Strategie 2025 – 2029» legt den Fokus erneut auf Wachstum und Profitabilität. Das oberste Ziel ist eine Eigenkapitalrendite, die höher als die Kapitalkosten ist (Ziel: >7%, RoE 2023: 5.9%) und damit ökonomischen Wert schafft. Im Kreditgeschäft wurde das Wachstumsziel mit >2% p.a. (bisher: >3%) leicht zurückgenommen. Demgegenüber soll eine Stärkung der Vorsorge- und Vermögensberatung dem nicht kapitalintensiven Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zu einem Zuwachs von >5% p.a. (bisher ≤ 3%) verhelfen. Die Aktionäre werden mit einer jährlich steigenden Dividende am Erfolg beteiligt.

Bei einer für 2024 geschätzten Dividende von CHF 5.80 pro Aktie beträgt die Dividendenrendite attraktive 5.9%. Darüber hinaus ist die Aktie im Vergleich zu den meisten Regional- und Kantonalbanken mit einem P/E 24e von 10.1x und einem P/B von 0.6x günstiger bewertet. Valiant ist eine Überlegung wert.

1.8.2024

Sulzer überzeugt mit profitablem Wachstum

Die Fokussierung auf strukturelle Wachstumsmärkte zeigt erneut starke Wirkung. Trotz der hohen Vergleichsbasis des Vorjahres stieg der Bestellungseingang im ersten Halbjahr 2024 organisch um 8.9% auf CHF 2’079 Mio. Dank der zügigen Abarbeitung des Auftragsbestands konnte der Umsatz um 10.5% auf CHF 1’699 Mio zulegen (Book-to-bill Ratio 1.22x). Der operative EBITA stieg um 25.9% auf CHF 193.5 Mio, wobei sich die operative EBITA-Marge von 10.1% auf 11.4% verbesserte. Diese Zunahme war weitgehend getrieben vom Umsatzwachstum, einem straffen Kostenmanagement und der operativen Exzellenz. Der EBIT erhöhte sich um 12.3% auf CHF 170.1 Mio und der Gewinn lag mit CHF 117.4 Mio um 12.6% über dem Vorjahr.

Die Division Flow Equipment trägt als führender Hersteller von Pumpen den grössten Anteil zum profitablen Wachstum bei. Vor allem die dynamische Nachfrage in den Absatzmärkten Energie und Infrastruktur führte zu einem Umsatzwachstum von 11.2% auf CHF 712.2 Mio. Konsequent umgesetzte Effizienzverbesserungen, eine strikte Kostendisziplin sowie die gute Preismacht bewirkten eine markante Steigerung der operativen Profitabilität von 7.0% auf 9.5%.

Die Division Services profitiert mit ihrem globalen Servicenetzwerk vom Trend, bestehende Anlagen mit Retrofits schadstoffärmer und effizienter zu machen. Der Umsatz kletterte um 12.0% auf CHF 952.6 Mio. Aufgrund von Investitionen in das zukünftige Wachstum betrug die operative EBITA-Marge unverändert 14.2%.

Starke Treiber der Division Chemtech sind ihre marktführenden Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und die Entwicklung von Anlagen zur Herstellung von recycelbarem Biokunststoff aus Zuckerrohr. Aufgrund des hohen Auftragspolsters stieg der Umsatz um 7.2% auf CHF 394.5 Mio. Skaleneffekte und die guten Margen im Auftragsbestand führten zur Stärkung der operativen EBITA-Marge von 11.7% auf 13.2%.

Das Management sieht für die zweite Jahreshälfte Rückenwind auf allen adressierten Märkten. Für das Gesamtjahr wurde die Prognose für den Auftragseingang auf +9 bis +12% (bisher +2 bis +5%) und für den Umsatz auf +9 bis +11% (bisher +6 bis +9%) erhöht. Zudem wurde die bisher prognostizierte operative EBITA-Marge von 12% bestätigt. Mit einem Auftragsbestand von CHF 2’404 Mio (+23.5%) per 30. Juni 2024 verfügt Sulzer über eine gute Visibilität, um diese Ziele zu erreichen. Aufgrund des strukturellen Wachstumspotenzials und der Aussicht auf eine steigende Profitabilität erachten wir die Aktie von Sulzer mit einem für 2024 geschätzten P/E von 16.6x als attraktiv bewertet.