12.3.2024

Sulzer: erfreuliches Ergebnis, die ergriffenen Initiativen beginnen zu greifen

Sulzer erreichte im Jahr 2023 bei verschiedenen Kennzahlen neue Höchstwerte. Der Umsatz stieg organisch um 13.2% auf CHF 3’281.7 Mio und der Auftragseingang um 13.9% auf CHF 3’580.3 Mio. Der Reingewinn kletterte von CHF 28.0 Mio auf CHF 230.5 Mio. Allerdings war das Vorjahresergebnis durch den Ausstieg aus dem Russland- und Polengeschäft mit einmaligen Kosten in Höhe von CHF 131.7 Mio belastet. Aufgrund der positiven Entwicklung beantragt der Verwaltungsrat eine Anhebung der Dividende von CHF 3.50 auf CHF 3.75, die erste Dividendenerhöhung seit 10 Jahren.

Das operative EBITA stieg dank höherer Umsätze, operativer Exzellenz und eines optimierten Produktemix um 25.3% auf CHF 365.6 Mio. Die operative EBITA-Marge verbesserte sich von 10.0% auf 11.1%, den höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Dank höherer Profitabilität und effizienter Bewirtschaftung des Umlaufvermögens erzielte Sulzer einen rekordhohen Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit von CHF 362.2 Mio. (Vorjahr: CHF 172.3 Mio). Dadurch konnte die Nettoverschuldung um 26.6% auf CHF 172.3 Mio reduziert werden.

Die Division Flow Equipment (v.a. Pumpen) erzielte aufgrund des hohen Auftragsbestands und der Normalisierung der Lieferketten ein organisches Umsatzwachstum von 10.9% und eine Verbesserung der operativen EBITA-Marge von 6.6% auf 8.0%. Die profitabelste Geschäftseinheit von Sulzer ist der Service mit einem Netz von über 100 Servicestandorten. Dank der hohen Energienachfrage und der Erweiterung des Produktportfolios stieg der Umsatz organisch um 14.5%. Zudem führte ein diszipliniertes Preis- und Kostenmanagement zu einer weiteren Steigerung der operativen Profitabilität von 14.2% auf 14.8%. Die Division Chemtech nimmt mit ihrer lizenzierten Technologie zur Herstellung von umweltfreundlichen Biokunststoffen eine führende Marktposition ein. Die starke Nachfrage und der hohe Auftragsbestand führten zu einem deutlichen organischen Umsatzwachstum von 15.5%. Dank Skaleneffekten und einem vorteilhaften Margenmix stieg die EBITA-Marge von 10.8% auf 12.3%.

Für das laufende Jahr erwartet das Management ein organisches Umsatzwachstum zwischen 6% und 9% und eine weitere Steigerung der operativen Marge auf rund 12%. Angesichts des strukturellen Wachstums der adressierten Märkte sowie der positiven Entwicklung der margenstarken Divisionen Services und Chemtech erachten wir diese Ziele als realistisch.

Mit einem EV/EBITDA 24e von 7.2x und einem P/E 24e von 12.9x sowie der Aussicht auf profitables Wachstum ist die Sulzer-Aktie attraktiv bewertet.

9.12.2024

Dottikon ES: Mit Inbetriebnahme der neuen Pharma-Wirkstoffanlage wird der Gewinn sprunghaft ansteigen

VR-Präsident, CEO und Mehrheitsaktionär Markus Blocher hat sich 2021 für das Geschäftsjahr 2026/27 das Ziel gesetzt, mit Investitionen von CHF 700 Mio die Kapazitäten und den Umsatz zu verdoppeln.

Inzwischen wurden bereits CHF 475 Mio investiert. Derzeit wird eine neue Anlage zur Wirkstofftrocknung hochgefahren. Die Fertigstellung einer chemischen Pharma-Wirkstoffanlage ist für das Geschäftsjahr 2025/26 geplant. Des Weiteren steht die Planung einer Pilotproduktionsanlage auf der Agenda. Die schrittweise Inbetriebnahme dieser hochkomplexen Anlagen ist anspruchsvoll und erfordert einen beträchtlichen Zeitaufwand. Mit einer Verdoppelung der Kapazitäten und der vollen Leistung ist im Laufe des Geschäftsjahrs 2026/27 zu rechnen. Aufgrund regelmässig stark fliessender Cashflows, der 2021 über die Bühne gegangenen Kapitalerhöhung um CHF 200 Mio sowie abgeschlossener Kreditverträge kann Dottikon die Investitionen problemlos finanzieren.

Der Pharmazulieferer erzielte im Geschäftshalbjahr 2024/25 ein Umsatzzunahme von 2.9% auf CHF 157.0 Mio. Die Ursache für das im Vergleich zu den Vorjahren schwache Wachstum waren die an ihre Grenzen stossenden Produktionskapazitäten. Hohe Vorleistungen zur Inbetriebnahme der Produktionsanlagen, wie der Ausbau von 714 auf 820 Mitarbeitende und höhere Materialkosten, bewirkten eine Einbusse des EBITDA um 9.3% auf CHF 47.7 Mio. Die von 34.5% auf 30.4% gesunkene EBITDA-Marge ist im Sektorvergleich (Bachem 23.1%, Lonza 29.9%, Siegfried 21.3%) weiterhin ein sehr guter Wert. Nach Abzug der Ertragssteuern lag der Gewinn mit CHF 32.3 Mio um 13.7% unter Vorjahr. Das Unternehmen rechnet im Ausblick für das Gesamtjahr dank der Inbetriebnahme neuer Anlagen mit der Rückkehr zum Wachstum und einem Umsatz über dem Vorjahr.

Eine attraktive Entwicklungspipeline sowie von Kunden gebuchte zukünftige Kapazitäten geben dem Unternehmen eine hohe Visibilität und Planungssicherheit. Starke Wachstumstreiber sind die zunehmende Alterung der Bevölkerung und der Trend zum Outsourcing bei den grossen Pharmakonzernen. Für Rückenwind sorgen das Reshoring der Wirkstoffproduktion aus Asien sowie der von den USA forcierte Secure Act zur Abschottung chinesischer Pharmaproduzenten.

Die aktuelle Bewertung der Aktie sieht bei einem P/E 24/25e von 47.1x recht teuer aus. Der mit der Inbetriebnahme der neuen Anlagen sprunghaft ansteigende Gewinn und das bis 2027/28e auf 18.7x sinkende P/E machen das Unternehmen für langfristig orientierte Wachstumsinvestoren jedoch interessant.

3.10.2024

Skan: starker Rückenwind von unter die Haut injizierbaren Medikamenten, Markteintrittsbarrieren sichern solide Margen  

Skan ist ein weltweit führender Hersteller von High-End-Isolatoren für die aseptische Abfüllung biotechnologischer Arzneimittel. Dem seit Oktober 2021 an der SIX kotierten Unternehmen gelang es, in den zwei Folgejahren den Umsatz von CHF 234.3 Mio auf CHF 320.0 Mio zu steigern (CAGR +16.9%). Auch der EBITDA konnte von CHF 30.7 Mio auf CHF 50.1 Mio erhöht werden (CAGR +27.9 %). Für starken Rückenwind sorgen der Trend zu unter die Haut injizierbaren Medikamenten und der Boom bei GLP-1-Spritzen gegen Fettleibigkeit. Die marktführende Technologie sowie anspruchsvolle regulatorische Anforderungen sind hohe Markteintrittsbarrieren und sichern solide Cashflows und Margen.

Im ersten Halbjahr 2024 steigerte Skan den Umsatz um 17.2% auf CHF 163.7 Mio. Der EBITDA wuchs leicht unterproportional um 15.7% auf CHF 21.5 Mio. Mit dem Übergang von Grossprojekten in die Produktionsphase ist im zweiten Halbjahr mit einer deutlich höheren Profitabilität zu rechnen. Das Segment Ausrüstung & Lösungen erlitt bei einem Umsatz von CHF 120.1 Mio (+16.6%) eine Einbusse bei der EBITDA-Marge von 9.2% auf 7.4%. Das Segment Service & Verbrauchsmaterialien verbesserte den Umsatz um 18.9% auf CHF 43.6 Mio und die EBITDA-Marge von 24.7% auf 28.9%. Somit trug der hochmargige Geschäftsbereich 26.6% zum Gruppenumsatz und 58.6% zum EBITDA bei. Das gute operative Resultat, das positive Finanzergebnis und eine bessere Steuerquote führten zu einer Steigerung des Gewinns um 68.0% auf CHF 14.7 Mio.

Biopharmazeutika machen heute die Mehrheit der in Entwicklung befindlichen Medikamente aus. Ihr Einsatz nimmt weiter zu. CEO Thomas Huber ist zuversichtlich, dass die starke Nachfrage nach High-End-Isolatoren noch mindestens zehn Jahre anhalten wird. Für das laufende Jahr bestätigt das Unternehmen die Prognose für das Umsatzwachstum im mittleren bis oberen Zehnprozentbereich sowie eine EBITDA-Marge zwischen 13 und 15% (2023: 11.8%). Mittelfristig wird eine Erhöhung der EBITDA-Marge in den oberen Zehnprozentbereich in Aussicht gestellt. Dazu beitragen sollen auch eine neue Abfülltechnologie der akquirierten «Aseptic Technologies» sowie die Inbetriebnahme der Testanlage «Pre-Approved-Services» zur Durchführung von Stabilitätstests von Kunden.

Die Aktie Skan notiert mit einem geschätzten P/E 24e von 49.6x mit einem deutlichen Abschlag gegenüber den Vorjahren. Mit einem EV/EBITDA 24e von 33.4x erscheint der Titel auf den ersten Blick stattlich bewertet. Aufgrund der starken Wachstumstreiber, der hohen Qualität des Geschäftsmodells und dem Ausblick auf einen substanziellen Anstieg der Profitabilität erachten wir die Aktie Skan als eine Überlegung wert.

20.8.2024

Valiant Bank: dynamisch wachsende Dividendenperle, erhöht jedes Jahr die Dividende (Rendite 24e 5.9%)

Valiant erzielte im 1. Halbjahr ein im Sektorvergleich überdurchschnittliches Ergebnis. Der Geschäftsertrag stieg um 3.9% auf CHF 276.5 Mio. Der Geschäftsaufwand sank um 1.1% auf CHF 149.1 Mio. Infolgedessen konnte der Geschäftserfolg signifikant um 11.4% auf CHF 116.7 Mio zulegen. Die von 54.7% auf 52.4% verbesserte Cost-Income-Ratio reflektiert das starke Ertragswachstum und das disziplinierte Kostenmanagement. Mit der Zuweisung von CHF 24.0 Mio (VJ: 20.0 Mio) an die Reserven für allgemeine Bankrisiken wurden die Eigenmittel gestärkt und die Ergebnisspitze geglättet. Nach Abzug der Steuern von CHF 22.2 Mio (+10.5%) resultierte ein Konzerngewinn von CHF 71.3 Mio (+6.0%).

Im wichtigen Zinsgeschäft verzeichnete die Bank lediglich ein Wachstum des Nettoerfolgs um 0.3% auf CHF 196.0 Mio. Grund dafür war die Senkung des Leitzinses durch die SNB von 1.75% auf 1.25%, wobei die Bank die Zinsen auf Kundeneinlagen zugunsten der Kunden bis Ende Juni unverändert beliess. Die erforderlichen Gegenmassnahmen wurden bereits ergriffen. Zum 1. Juli wurden die Passivzinsen gesenkt und eine Überprüfung der Rentabilität des Hypothekarportefeuilles eingeleitet.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 10.6% auf CHF 44.4 Mio. Treiber waren eine Zunahme des Depotvolumens um 6.6% auf CHF 11.2 Mrd sowie eine dynamische Entwicklung der Finanzmärkte.

Positiv überrascht hat die kräftige Steigerung des Erfolgs aus dem Handelsgeschäft um 31.6% auf CHF 26.5 Mio. Dieses Wachstum ist insbesondere auf höhere Erträge aus Termingeschäften zurückzuführen, deren Einkünfte beim Handelserfolg und deren Aufwand beim Zinsgeschäft verbucht werden.

Die bereits im Juni vorgestellte «Strategie 2025 – 2029» legt den Fokus erneut auf Wachstum und Profitabilität. Das oberste Ziel ist eine Eigenkapitalrendite, die höher als die Kapitalkosten ist (Ziel: >7%, RoE 2023: 5.9%) und damit ökonomischen Wert schafft. Im Kreditgeschäft wurde das Wachstumsziel mit >2% p.a. (bisher: >3%) leicht zurückgenommen. Demgegenüber soll eine Stärkung der Vorsorge- und Vermögensberatung dem nicht kapitalintensiven Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zu einem Zuwachs von >5% p.a. (bisher ≤ 3%) verhelfen. Die Aktionäre werden mit einer jährlich steigenden Dividende am Erfolg beteiligt.

Bei einer für 2024 geschätzten Dividende von CHF 5.80 pro Aktie beträgt die Dividendenrendite attraktive 5.9%. Darüber hinaus ist die Aktie im Vergleich zu den meisten Regional- und Kantonalbanken mit einem P/E 24e von 10.1x und einem P/B von 0.6x günstiger bewertet. Valiant ist eine Überlegung wert.