7.7.2021
VP Bank: Basiseffekt wird für kräftigen Gewinnschub sorgen
Die Liechtensteiner Bankengruppe erlitt 2020 einen Gewinneinbruch um 43.4% auf CHF 41.6 Mio. Grund hierfür war, neben tieferen USD-Zinsen, v.a. eine einmalige Wertberichtigung auf einen Lombardkredit in der Höhe von CHF 20 Mio. Dank hoher Kostendisziplin wie auch dem leicht gestiegenen Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft lag die Cost/Income Ratio mit 69.3% nur leicht über dem Vorjahreswert. Ein Tier 1 Ratio von 20.8% (VJ: 20.1%) reflektiert eine solide Eigenmittelausstattung und eine gute Ausgangslage für die Realisierung anstehender Projekte.
Mit Blick nach vorn will das Management in der Strategieperiode 2021-2026 ein Netto-Neugeldwachstum von mind. 4% p.a., mehr als 15 Basispunkte Gewinnmarge, ein Cost/Income Ratio von max. 70% sowie ein Tier 1 Ratio über 20% erzielen. Daraus soll 2026 ein Gewinn von CHF 100 Mio resultieren. Für das laufende Jahr verzichtet das Management auf eine Gewinnprognose und stellt stattdessen einige Wachstumsinitiativen in Aussicht. So soll die Rekrutierung zusätzlicher Kundenberater für den Zufluss neuer Geldströme sorgen. Von einer kürzlich abgeschlossenen Vereinbarung mit dem Vermögensverwalter Hywin Wealth aus Hongkong wird die Gewinnung wohlhabender Kunden in China erwartet. Ebenso ist für das zweite Halbjahr mit der Lancierung einer offenen Plattform für exklusive Privatmarktanlagen die Adressierung neuer Zielgruppen wie Versicherungen oder Pensionskassen geplant.
Bedingt durch den Basiseffekt wegfallender Einmalkosten erwarten wir 2021 einen kräftigen Gewinnsprung von rund 70% auf CHF 70.2 Mio und eine Anhebung der Dividende auf CHF 5.50. Gemessen am P/B Ratio 21e von 0.64x ist die Aktie mit einem deutlichen Abschlag zum Sektor bewertet. Hinzu kommt eine attraktive Dividendenrendite von gegen 5.0%.