8.2.2022
Zuger Kantonalbank will bei vermögenden Kunden kräftig zulegen
Die Zuger KB hat frühzeitig begonnen, die starke Abhängigkeit vom Zinsengeschäft durch eine strategische Neupositionierung im Private Banking zu reduzieren. Im Geschäftsjahr 2021 übertraf der Kommissionsüberschuss aus dem Anlagegeschäft mit CHF 65.3 Mio das Vorjahresniveau um 20.1%. Damit verbesserte sich dessen Anteil am Gesamtertrag von 24.5% auf 27.8%. Starker Treiber war, dank CHF 656.7 Mio Neugeld und der guten Performance der Aktienmärkte, das Wachstum der verwalteten Depotvermögen, von CHF 13.4 Mrd auf CHF 15.6 Mrd. Zudem kletterte das Volumen der hauseigenen Fonds um ein Drittel auf mehr als CHF 1 Mrd. Die wichtigste Einnahmequelle, der Zinsüberschuss, konnte trotz Druck auf die Marge um 1.3% auf CHF 150.8 Mio zulegen. Geholfen hat hierbei die Erhöhung der SNB-Freigrenze, deren aktive Bewirtschaftung den Zinsaufwand um fast 60% reduzierte. Dank einem straffen Kostenmanagement stieg der Geschäftsaufwand lediglich um 3.8% auf CHF 109.0 Mio. Mit einem Cost/Income Ratio von 46.3% (VJ: 47.2%) zählt die Bank zu den Kostenführern im Schweizer Retail Banking. Auf der Bottomline resultierte nach grosszügiger Dotierung der Reserven und deutlich gestiegener Steuern ein wenig veränderter Gewinn von CHF 75.3 Mio (+0.7%).
Die Bank hat sich mit ihrer Strategie 2025 das ambitiöse Ziel gesetzt, auch ausserhalb der Kantonsgrenzen Neukunden zu gewinnen und in der Zentralschweiz die Nummer Eins für Private Banking zu werden. Im laufenden Jahr sollen die digitalen Dienstleitungen stark ausgebaut und ein einfaches Einsteigerpaket an Privatpersonen mit Vermögen bis CHF 20 Mio adressiert werden. Der neue CEO Hanspeter Rhyner hat bereits als ehemaliger Chef der Glarner KB ein Portfolio digitaler Produkte überkantonal lanciert und damit profitables Wachstum erzielt. Wir sind der Ansicht, dass er dies auch in Zug erfolgreich umsetzen wird. Die Zuger KB ist eine krisenfeste Dividendenperle. Sie hat in den letzten zehn Jahren den Gewinn stets gehalten oder erhöht. Die starke Kapitalisierung erlaubte ihr den Grossteil des Gewinns auszuschütten. Davon profitierten ihre Aktionäre im Schnitt der letzten fünf Jahre mit einem Total Return von 10.0% (Ø 2017-2021). Kursrückschläge sind Kaufgelegenheiten.