19.10.2021
Zuger KB: Neupositionierung zeigt starke Wirkung
Mit dem Ziel, die starke Abhängigkeit vom Zinsdifferenzgeschäft zu reduzieren, hat die Zuger KB in der jüngsten Vergangenheit ihr Anlagegeschäft konsequent neu positioniert. Die ergriffenen Massnahmen erzielten im ersten Halbjahr 2021 eine überraschend starke Wirkung. Die betreuten Depotvermögen stiegen seit Jahresbeginn um beachtliche 12.6% auf CHF 15.1 Mrd. Hierzu beigetragen hat, neben einer positiven Performance der Aktienmärkte, auch der kräftige Zufluss von CHF 459.6 Mio (+30.3%) Nettoneugeld. Aufgrund höherer Depotvolumen, einer guten Performance der eigenen Fonds (Volumen: >CHF 900 Mio), wie auch vermehrter Kundenaktivitäten konnte der Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft um 17.7% auf CHF 30.5 Mio zulegen. Dadurch verbesserte sich der Anteil der Vermögensverwaltung am Gesamtertrag von 23.6% auf 26.5%.
Stärkster Ertragspfeiler ist das Zinsdifferenzgeschäft mit einem Anteil von zwei Dritteln. Trotz anhaltendem Druck auf die Marge fiel der Zinsüberschuss mit CHF 74.7 Mio (+1.5%) leicht höher als im Vorjahr aus. Geholfen hat hierbei die aktive Bewirtschaftung der SNB-Freigrenze, was zu einer Halbierung des Zinsaufwands führte. Im Peer-Group-Vergleich kotierter Kantonalbanken überzeugt die Zuger KB in Sachen Effizienz mit einem der besten Cost-Income-Ratios von 47.3%. Nach Dotierung der Reserven für allgemeine Bankrisiken mit CHF 10.8 Mio (VJ: CHF 8.5 Mio) resultierte ein zum Vorjahr praktisch unveränderter Halbjahresgewinn von CHF 37.4 Mio.
Am 1. März 2021 übernahm Hanspeter Rhyner die Führung der Bank. Ihm eilt der Ruf voraus, als ehemaliger CEO der Glarner KB diese erfolgreich zur digitalsten Bank der Schweiz umgebaut zu haben. Entsprechend wird von ihm erwartet, dass er mit einer attraktiven Produktpalette und der Digitalisierung im Front Desk das Anlagegeschäft erfolgreich vorantreiben wird. Kursrückschläge sind Kaufgelegenheiten der 3.3% rentierenden Aktie.